„Man möchte Ihnen die ganze Nacht zuhören.“ – Zum Tod von Gerd Keßler

Juli 13th, 2013

Gerd Keßler hat gelesen. Und wie!

LesungP_Muellh_Beidek+AltePost_051101-97-bEin Herbst, ein Frühjahr, ein weiterer Herbst: Dreimal waren wir mit dem Krimi-Event „Mord-Plus“ in Deutschland unterwegs. Und kein Abend, an dem die Frauen nach der Veranstaltung nicht bei „The voice“ Schlange gestanden sind. „Man möchte Ihnen die ganze Nacht zuhören.“ – „Gibt’s auch Hörbücher von Ihnen?“ – „Bitte schreiben Sie mir auch was in das Buch!“ Das waren die drei Klassiker. Und Gerd hat gelacht. Geredet. (Vor)gelesen. Rezitiert. Er war voller Lebensfreude und hat diese auf der Bühne gelebt – bis zum Schluss. Als Schauspieler und als einer, der meinen Figuren seine sanfte, raue, laute, leise, bedrohliche und fröhliche Stimme geliehen hat.

Bevor wir lostourten, haben wir uns die Köpfe heißgeredet. Tage und Nächte. Vor jedem neuen Programm. „Die Textstelle ist zu düster.“ – „Das passt aber zur Musik.“ – „Dann brauchen wir aber das Hintergrundbild mit dem Feld im silbernen Mondlicht“ – „Ne, das kommt erst zum Schluss.“ – „Mann, bist du zäh heute.“ – „Gib doch mal den Rotwein rüber.“

Heute Abend werde ich auf Gerd trinken!

Petra Busch und Gerd KesslerDANKE, Gerd …

… für Deine Begleitung vom ersten Buch an
… für kluge Gedanken und ehrliche Worte
… fürs Freude schenken
… und dafür, dass Du so viele kostbare Gedanken und Spuren in unseren Herzen hinterlassen hast.

Du warst für viele Menschen ein Geschenk. Hast uns zum Schmunzeln, Lachen und Nachdenken gebracht. Und bist mit Deinen Freunden stets auf Augenhöhe geblieben – egal wie’s Dir ging. Ich hoffe, Du hast es gut – wo immer Du jetzt auch sein magst.

 

R.I.P.

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  • „Es ist idiotisch, sieben oder acht Monate an einem Roman zu schreiben, wenn man in jedem Buchladen für zwei Dollar einen kaufen kann."
    (Mark Twain)