Friedrich-Glauser-Preis und Bloody Cover 2011 für „Schweig still, mein Kind“

Mai 9th, 2011

Die renommierten Friedrich-Glauser-Preise 2011 sind verliehen – und „Schweig still, mein Kind“ wurde zum besten Debüt-Kriminalroman gekürt.

Die begehrten Trophäen wurden den Gewinnern am 7. Mai 2011 auf dem Gala-Abend „Tango Criminale“ überreicht. Er ist zugleich die Abschlussveranstaltung des Krimifestivals Criminale, die dieses Jahr in Mönchengladbach stattfand. Und das war spannend: Bis auf der Bühne in der Kaiser-Friedrich-Halle die roten Umschläge geöffnet wurden, wusste außer der Jury niemand, wer den Schwarzen Handschuh mit nach Hause nehmen würde.

Benannt nach dem Schweizer Schriftsteller Friedrich Glauser (1896–1938), ist der Preis neben dem “Deutschen Krimipreis” die wichtigste und höchstdotierte Auszeichnung für Kriminalliteratur. Sie wird jährlich vom Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur, vergeben. Jeweils in den drei Kategorien “Roman”, “Debütroman” und “Kurzgeschichte”. Außerdem gibt es den “Ehren-Glauser” für besondere Verdienste um das Genre. Parallel zu den Glauser-Preisen wird der Hans-Jörg-Martin-Preis für den besten Kinder- und Jugendkrimi vergeben.

Die Preisträger(innen) 2011:

Roman: Kurt Palm, „Bad Fucking“ (Residenz)
Debüt: Petra Busch, „Schweig still, mein Kind“ (Droemer Knaur)
Kurzgeschichte: Judith Merchant, „Annette schreibt eine Ballade“ (KBV)
Ehren-Glauser: Dr. Jürgen Alberts
Hans-Jörg-Martin-Preis: Silke Lambeck, „Die wilde Farm“ (Bloomsbury)

Warum die Jury wie entschieden hat, steht auf der Website des Syndikats.

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Die Schauspielerin Mechthild Großmann – bekannt als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm aus dem Münster-Tatort – las aus den Werken der Preisträger (Foto).

Die Laudatio für den Debüt-Glauser hielt Mischa Bach. Darin hieß es:

„Petra Busch beweist mit ihrem packenden wie berührenden Erstling Schweig still, mein Kind, dass leise Töne große Wirkung erzielen können und dass spannende Unterhaltung tiefe Einblicke in menschliche Seelen gewähren kann. Schwer zu sagen, was mehr überzeugt – der gekonnte Aufbau ihres Psychothrillers mit seinen ebenso überraschenden wie stimmigen Wendepunkten und dem packenden Showdown, oder die Art, wie sie Figuren zu zeichnen und die klaustrophobische Atmosphäre im entlegenen Schwarzwalddorf mitsamt seinem eigentümlich-bedrohlichen Volksglauben einzufangen versteht.

Scheinbar mühelos gelingt es ihr, authentisch und glaubwürdig zu erzählen. (…) Die wunderbarste Schöpfung ihres Romans aber ist Bruno, über und durch den das zentrale Thema Autismus dargestellt wird. Für ihn entwickelt sie eine besondere Sprache und eine eigene Erzählweise, die in sich so etwas wie ein Kunstwerk im Kunstwerk darstellen. (…)

Schweig still, mein Kind ist nicht mehr und nicht weniger als ein beeindruckender, psychologischer Kriminalroman, den geschrieben zu haben auch eine gestandene Autorin stolz machen dürfte – und damit umso mehr ein würdiger Preisträger 2011 in der Sparte Debüt.“

 

DANKE an …

  • meine Kolleginnen und Kollegen aus dem Syndikat, mit denen ich diese tolle Criminale feiern durfte
  • die Debüt-Jury: Mischa Bach, Almuth Heuner, Christiane Höhmann, Rudolf Jagusch, Michael Kibler und Jury-Koordinator Alexander Pfeiffer
  • Mischa Bach für die wunderbare Laudatio
  • den Droemer Knaur Verlag für die kriminell gute Heimat
  • alle, die mir Freund und Helfer sind.

 

Auch das Bloody Cover 2011 ging an „Schweig still, mein Kind“:

Aus 400 Neuerscheinungen wählte das Syndikat in Zusammenarbeit mit dem Krimi-Forum zwölf Finalisten, Leserinnen und Leser stimmten unter diesen zwölf ab – und der Agentur Zero gehören die Lorbeeren, das Siegercover gestaltet zu haben, sprich: das schönste, spannendste und originellste Krimi-Cover 2010. Auch an Euch ein großes DANKE!

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  • „Es ist idiotisch, sieben oder acht Monate an einem Roman zu schreiben, wenn man in jedem Buchladen für zwei Dollar einen kaufen kann."
    (Mark Twain)